Während ich Radierungen gemacht habe, war mein zweites "Standbein" die Malerei. Die Bewegung interessierte mich seit Langem, sie aber malerisch umzusetzen, war ein ganz neues Thema für mich. Nicht alles ist zeitintensiv in der Kunst, aber leider Vieles und insbesondere das Nuancen-Malen mit Acrylfarben. Es entstanden die Flug- und Fluchtbilder. Etwas später die Motoradfahrer, bei denen es die künstlerische Konkurrenz geschüttelt hat. sich mit Sport in der Kunst zu befassen, galt damals als Verrat an der Kunst. Ja, die Kunst lebt großenteils von Ideologien, die sich alle paar Jahre ändern oder sich ins Gegenteil umkehren.
Lange Zeit habe ich mich mit dem Thema Flug, Flucht, Bewegung befasst. Damals war die Fotografie noch nicht so weit entwickelt, dass man praktisch alles durch das Foto darstellen konnte. Überdies bringt das gemalte Bild, wenn es gelingt, eine besondere Verdichtung zuwege, indem alles weggelassen werden kann, was nicht zum Thema gehört.
Stierkampf; Prügelnder Polizist;
Aus der ungegenständlichen Phase sind die ersten beiden Bilder.
Die Farbe erzeugt eine bestimmte Stimmung und die Pinselstriche
Bewegung.
Großes Rot, Uni-Klinik Regensburg: Großes Blau; Rosa mit Orange
Bei den oberen Bildern zeigt sich schon meine Vorliebe für die
Linie als Band gedacht. Das farbige Band, das mit der Farbe
korrespondiert, gibt die Struktur des Bildes wieder.
Und immer wieder schleicht sich die Figur hinein. Manchmal
werden die Strukturen an der Oberfläche dominant und werden
zu sandigen Kritzeleien.
Tiere und Menschen; Großer Herr mit verfügbarer Dame
Der Gegenstand dringt wieder nach vorne, wird wichtiger. Es
drängt mich zu spielen und dabei werden es immer mehr
Flüchtlinge, die um ihr Leben laufen. Und es hört nicht auf.
Ein Ende ist nicht abzusehen
Gewächse aus dem eigenen Kopf
Funde im Sand
Malerei mit Sand und Kratzgeräten
Hier dringt der Realismus durch, der aber durch die Linien-Bänder abstrahiert wird.
Tennisspielerin
Baby
Sich die Nase lang ziehen
Blasiertes Gesicht
Das ganze Kaleidoskop der Auseinandersetzung mit der menschlichen Figur mal mehr realistisch, mal mehr in abstrahierter Form ist hier zu sehen.
Mann, der sich Ins Ohr piekst
Merkwürdige Frau mit Blume im Mund
Die Bilder sind auf einen alten Leinenvorhang mit Pfingstrosen gemalt.
Das Leinen ist kaschiert mit Koso-Papier. Die Pfingstrosen schimmern durch. Da linke Bild ist mit Firnis gemalt, das rechte Bild mit Acrylfarben unter Verwendung des Untergrundes.
Die Linie oder das Band stehen hier im Vordergrund, während der Absturz in der Mitte die Beziehung zu den Pseudo-Kaligraphien zeigt.
Gespräch
Flüchtlinge
Amerika
Großer Mann
Rechte grölende Teenagerbei auf Polit-Veranstaltung
Toller Mann mit Beute
Läufer
Ost-westliche Sexsymbole in verschieden Darstellungen; Attribute der Weiblichkeit;
Misshandlung in der gruppe
Bei dieser Bilder-Serie reduziere ich häufig bis auf die Linie, aber die "Linie" meint genauer das Umriss-Band. Die Farben fehlen oder sind als höchstens als Signal eingesetzt. Häufig sind meine Leinwände mit Maulbeerbaum-Papier kaschiert. Der lebendige Untergrund gefällt mir besser, um linear zu arbeiten, weil die Webstruktur der Leinwand fehlt und der Malgrund durchsichtiger wirkt. Die kulturellen Unterschiede zwischen Islam, Christentum und aufgeklärtem Europa faszinieren mich. Meist betreffen sie ja nur die Frauen, weil Männer sich einbilden, in fast allen Kulturen, die Frauen nach ihre Wünschen zu formen zu können. Wie wurden Mädchen früher hier auf Wohlverhalten getrimmt, während man Buben viele Freiheiten gestattete. Das Gleiche passiert heute noch in islamischen Ländern. Seit 40 Jahren kämpfen Menschen gegen die Genitalverstümmelung. Sie nimmt kaum ab und wird sogar in Deutschland durchgeführt oder von Deutschland aus organisiert.
In meinen Bildern behandle ich mehrfach das Thema : Angezogen und Ausgezogen. Das betrifft zwar nur die äußere Erscheinung, aber das Äußere lässt auf das Innere schließen.
Hier wird auch das Angezogene und Ausgezogene sehr ironisch behandelt. Auch die Symbole für Frauen, die sich immer auf Äußerlichkeiten genauer auf den Körper beziehen, werden gezeigt.
Oder die nicht aufhörende Gewalt gegen Frauen. die von Frauen- Hassern ausgeübt wird, demonstriert das Bild.
Angezogen-Ausgezogen; Vom Embryo zur Unsichtbarkeit; Schande;
In der knappen, linearen Darstellung zeigen sich die wesentlichen Unterschiede zwischen dem Islam und der sich verändernden christlichen Tradition. Nackt bedeutet Freiheit und selbst bestimmtes Leben. Angezogen meint Sittsamkeit und Angepasst sein an Vorschriften, die zur Zähmung der Frau dienten.
Eingepackt und ausgepackt
von der Zelle zum Geschöpf
Permanente Scham
Das Mädchen vom Tahirplatz in Kairo während des arabischen Frühlings. Eine Studentin wurde von Fundamentalisten entkleidet und misshandelt. Nach Zeitungsberichten hat sie überlebt.
Warum Frauen immer wieder von Männern eingeschränkt und verprügelt werden bis hin zum Femizid ist die Frage. Die Kontrolle geht über alles.
Dass das Böse dunkel sein müsse, ist eines der vielen Klischees, mit denen wir uns herumschlagen müssen. Das Böse, die schematischen Gestalten, hat keine spezielle Farbe.
Absturz